Konstanz ist das Stichwort. Die fehlt mitunter noch in den Spielen der Nagolder Frauen. Doch beim Blick auf den Kader ist sie da. Ein Großteil der Frauen spielt schon seit Jugendzeiten zusammen. Und in dieser Saison gibt es auch nur einen Abgang zu vermelden. Sie kennen sich und ihre handballerischen Stärken und Schwächen also bestens. Eigentlich gute Voraussetzungen, um auch sportlich gesehen, mehr Konstanz zu erzielen. In der Premierensaison in der Verbandsliga war der VfL Nagold die Wundertüte der Liga. Vor allem in der Hinrunde holten sich die Frauen auch überraschende Siege. Hoch zu bewerten ist natürlich der souveräne Klassenerhalt. Dabei konnte Nagold vergleichsweise entspannt aufspielen – als Neuling in einer Liga, von deren Höhe man vor wenigen Jahren noch nicht einmal zu träumen gewagt hatte.
Doch mit dieser unbeschwerten Leichtigkeit der ersten Verbandsliga-Saison dürfte es nun vorbei sein. Die meisten Gegnerinnen kennen jetzt die Truppe aus dem fernen Nagold. Vor allem in der heimischen Bächlenhalle mit der Fankulisse von bis zu 300 Zuschauern wird den VfL keiner mehr unterschätzen. Bei den Nagolder Frauen muss nun also auch mehr sportliche Konstanz einziehen. Launenhaftigkeit wird in dieser Liga sofort bestraft.
Die neue Saison
Los geht es am 13. Oktober auswärts gegen den TV Möglingen. „Ich schätze alle Teams als sehr stark ein“, sagt VfL-Coach Markus Renz zur neuen Saison. Sechs Teams kennt der VfL bereits, allesamt sind sie stark und haben mindestens schon einen Punkt gegen Nagold geholt. Hinzu kommen die drei neuen: ein brandgefährlicher und komplett ungeschlagener Aufsteiger (TV Möglingen), ein motivierter Absteiger (TV Weilstetten) und mit der HSG Stuttgart/Metzingen 3 ein Top-Team, das bei den Verbandsligen die Staffel wechselt. Es wird also bestimmt nicht leichter für die Nagolder Frauen. Zudem fehlt der Endorphin-Kick der vergangenen Saison, als man als Aufsteiger und Meister aufspielen konnte.
„Unsere Mannschaft muss sich noch positionieren“, sagt der VfL-Coach. Die letzte Saison sei viel von Höhen und Tiefen geprägt gewesen. „Das Potenzial ist vorhanden, keine Frage, aber es bedarf harter Arbeit und Engagement.“ Dabei kritisiert der Coach auch seine Mädels, bemängelt die Trainingsbeteiligung in den ersten Wochen der Vorbereitung. Dürftig sei die gewesen. Zumal die ersten Vorbereitungsspiele auch ernüchternd waren. „Die Gegnerinnen waren uns in der körperlichen Fitness überlegen“, so Markus Renz. Und: „Es fehlt noch die Einstellung, alles zu geben.“
Der Kader
Es gibt kaum Veränderungen im Kader. Tirza Theurer ist der einzige Abgang. Wobei natürlich gerade ein Abgang auf der Kreisläuferposition gar nicht so leicht zu ersetzen ist beim VfL. Drei Neuzugänge sind zu vermelden: Mit Nele Sautter ist eine Torhüterin vom TSV Deizisau nach Nagold gewechselt. Sie wird auch dringend gebraucht, da es bei den anderen drei Torhüterinnen immer wieder Verletzungsprobleme. Und dann ist da noch die 17-jährige Sofia Thomaidou – eine dynamische Rückraumspielerin, die aus der Jugend von Stuttgart/Metzingen nach Nagold wechselt. „Sie hat schon gezeigt, dass sie eine Verstärkung sein kann“, ist Renz überzeugt. Neuzugang Lena Roller hat in Altensteigs Jugend das Handballspiel erlernt. Mit Cara Klenk kehrt zudem eine in Nagold ausgebildete Spielerin nach Auslandaufenthalt zurück ins Team. Und auch Nina Kiefer (18) sollte noch erwähnt werden, die bereits im Laufe der vergangenen Saison vom SV Böblingen zum VfL gewechselt war.
Und noch einen anderen Neuzugang gibt es zu vermelden. Auf der Bank! Patrick Seyfarth unterstützt künftig Markus Renz auf der Trainerposition. Der neue Co spielte bis zur vergangenen Saison noch im Männerteam des VfL Nagold.
Stärken und Schwächen
Der Kader ist also gerüstet und ähnlich groß wie in der alten Saison. „Eine Stärke des Kaders ist die Ausgeglichenheit“, ist Renz überzeugt. Die eine Überspielerin gibt es beim VfL Nagold nicht. Dafür viele gut ausgebildete Handballerinnen, die zum Teil auch sehr flexibel eingesetzt werden können. Markus Renz: „Diese Ausgeglichenheit macht es jedem Gegner schwer, sich auf eine bestimmte Spielerin einzustellen. Allerdings kann dies auch eine Schwäche sein, da es keine Spielerin gibt, die in schwierigen Situationen die Mannschaft alleine herausziehen kann.“ Zudem passe sich sein Team gerne den Gegnerinnen an, „was sowohl gut als auch schlecht sein kann.“
Dass Renz als eines der Ziele angibt, „verletzungs- und krankheitsfrei“ zu bleiben zeigt, wie belastend die Ausfälle in der vergangenen Saison waren. Der Kader war immer wieder dünn. Das hatte 2023 schon in der Vorbereitung angefangen. Renz hofft natürlich, über einen längeren Zeitraum, die komplette Mannschaft im Training und in den Spielen zur Verfügung zu haben. Da sind wir wieder bei dem Thema Konstanz aufbauen.
Und so will man dann möglichst viele Heimspiele gewinnen, aber auch das ein oder andere Auswärtsspiel positiv gestalten. Es geht auch in der zweiten Verbandsligasaison um den Klassenerhalt: „Aufgrund der starken Konkurrenz und einiger Probleme in der Vorbereitung, insbesondere auf der Torhüterposition, liegt der Fokus darauf, den Abstieg zu vermeiden“, sagt Renz. Da wegen der Neueinteilungen der Staffeln und Klassen im fusionierten Handballverband nach der Saison noch Relegationsspiele für alle anstehen, verdeutlicht der Nagolder Trainer weiter: „Diese Relegationsspiele am Saisonende machen jede Platzierung wichtig.“ Es gilt also volle Leistung zu zeigen – bis über das eigentliche Saisonfinale hinaus.
Ansonsten will das Frauenteam attraktiven Handball spielen. Und somit dafür sorgen, dass die Bächlenhalle genauso voll wird, wie in der vergangenen Saison wieder. Oder noch ein bisschen voller.
Text/Foto: Heiko Hofmann
Die kontinuierliche, gute Arbeit in den Jugendteams des VfL Nagold zeigt Wirkung. Die „jungen Wilden“ kommen ins Aktiven-Alter. Das ergibt eine spannende kunterbunte Mischung, denn auch die erfahrenen VfL-Recken im Männerteam sind gefragter denn je. Der neue Coach Miloš Tesanović kündigt an, nicht Talent ist entscheidend, sondern Training. Und natürlich der Teamgeist. So richtig Verlass ist in sportlicher Hinsicht ja nicht immer auf das Männerteam des VfL Nagold. Ein wenig launisch sind sie halt – oder waren es zumindest in der vergangenen Saison.
Der Rückblick
Der Umbruch forderte auch in der vergangenen Saison seinen Tribut. Es gab Ausreißer – sowohl nach oben als auch nach unten. Gegen Top-Teams konnte durchaus immer wieder mehr als mitgehalten werden. Den späteren Meister, die SG H2 Ku3 zum Beispiel besiegten die Mannen in der Rückrunde daheim, um dann eine Woche später doch recht traurig gegen Tabellennachbar SV Bondorf zu verlieren. Letztlich aber stimmte die Leistung oft, und der Wille zum Sieg war eigentlich immer da. Coach Mitch Tietze, der zwei Jahre lang den Umbruch im Männerteam mit der Integration junger Spieler vorantrieb, konnte zum Saisonende eine funktionierende Mannschaft an seinen Nachfolger übergeben.
Der Trainerwechsel
Miloš Tesanović heißt der neue Mann auf Nagolds Trainerbank. Dass ein Trainerwechsel kommen wird, stand schon lange vor Saisonende fest. Und Tesanović übernimmt ein Team, das letztlich durchaus selbstbewusst aufspielen kann. Der anvisierte Klassenerhalt wurde geschafft. Auch junge Spieler setzten Akzente. Nun geht es in der „neuen“ Bezirksliga auf Punktejagd. Tesanović steht in Nagold am Anfang seiner Trainerkarriere. Und doch bringt er jede Menge Erfahrung mit – als langgedienter aktiver Handballer, der sich als Spieler in der Region durchaus einen Namen gemacht hat. „Mit Milos haben wir uns einen motivierten Trainer ins Boot geholt, der jahrelang selbst erfolgreich Handball gespielt und bei uns seine erste Trainerstation hat“, freut sich Abteilungsleiterin Jessica Günther. Und weiter sagt sie: „Der Fokus soll vor allem auf der Weiterentwicklung unserer jungen talentierten Spieler liegen, die die Zukunft unserer Männermannschaft sind.“
Und bei diesem Thema ist man dann auch ganz schnell beim Vorgänger, Mitch Tietze, der sich entschlossen hat, sein Know-How als Coach der hochgehandelten männlichen B-Jugend einzubringen. „Mitch Tietze hat die Männer die letzten zwei Jahre nicht nur auf der Platte gecoacht, sondern auch als Team zusammengeführt und gehalten - was bei einem Mix aus alten Hasen und jungen Wilden aus der Jugend nicht immer eine einfache Aufgabe ist“, sagt die Handballchefin. Die Abteilungsleitung und auch die Mannschaft könnten nur immer wieder Danke sagen für die gute Arbeit, die Tietze geleistet habe und mit der er den Weg für seinen Nachfolger geebnet hat.
Der Kader
Und es ist wirklich eine ziemlich wilde Mischung. Denn auf der einen Seite bilden die alten Hasen das wichtige Grundgerüst. Auf der anderen Seite rücken immer mehr junge Spieler in das Team nach. Und sie überzeugen mit Leistung, bekommen aber speziell auch von den älteren Mitspielern die Zeit zu reifen, sozusagen das Recht, Fehler machen zu dürfen. A-Jugendspieler, die in der vergangenen Saison zum Teil schon deutliche Akzente im Männerteam gesetzt haben, sind nun auch ganz offiziell im Männerteam angekommen: Marius Haag, Patrick Rosshau und Luka Novosel sind dem Jugendalter entwachsen. Hinzu kommen mit Paul Dietenmeier und Erik Bäsler zwei „ältere“ A-Jugendliche, die sicher noch mehr Einsatzzeiten bei den Männern bekommen werden. Und mit Louis Eckhard hat ein weiterer hochbegabter Jugendspieler das Alter erreicht, um künftig auch im Männerteam auszuhelfen.
Die Bezirksliga
Die hohe Kunst ist natürlich, aus solch einer bunten Truppe eine echte Mannschaft zu formen, oder besser gesagt weiter zu formen. Denn unisono betonen sowohl die Youngsters als auch die Erfahrenen, dass der Teamgeist stimmt. Da es im Verband neue Namen für die Ligen gibt, treten die Männer statt in der Bezirksklasse nun in der Bezirksliga an – was aber weiterhin der drittniedrigsten Klasse entspricht – eins darüber ist die Bezirksoberliga, und darunter zwei Bezirksklassen. Kreisligen gibt es nicht mehr.
Die Teams, auf die man stoßen wird, sind im Prinzip fast identisch wie in der vergangenen Saison. Es gibt wieder einige Derbys, auf die man sich freuen darf. Gegen die SG HCL 2 zum Beispiel oder auch gegen die SG Ammer Gäu.
Text/Foto: Heiko Hofmann
Da hat’s kräftig gewuselt in der Halle. Am vergangenen Sonntag fand von 10 bis 16 Uhr in der Nagolder Bächlenhalle die so genannte VR-Talentiade statt. Mit dabei: Gleich drei Handballteams des VfL Nagold.
Diesmal stand bei der Talentiade die Sichtung des Jahrgangs 2013 an. Der VfL Nagold und die Volksbank in Nagold organisierten zusammen einen E-Jugend-Spieltag, bei dem besonders begabte Handballerinnen und Handballer entdeckt werden sollen.
Dabei passte die Veranstaltung in diesem Jahr irgendwie besonders gut hierher zum VfL Nagold. Denn in der Handball-Abteilung trägt die erfolgreiche Jugendarbeit Früchte. Das Engagement der zweitgrößten Abteilung des VfL Nagold unter anderem mit Kooperations-Projekten in den umliegenden Grundschulen aber auch Aktionen wie dem beliebten Freunde-Training oder dem Besuch eines Bundesligaspiels hat zu deutlichem Zuwachs geführt – vor allem im Bereich der Minis sowie in der E- und D-Jugend.
Bei der VR-Talentiade geht es um die E-Jugendlichen. Und da hat der VfL Nagold rekordverdächtige drei Teams am Start – zwei von Jungs dominierte gemischte Mannschaften und auch eine reine Mädchen-Mannschaft. Zum Vergleich: In der vergangenen Saison hatte Nagold noch eine E-Jugend am Start.
Neben den drei Nagolder Teams waren auch Mannschaften aus Herrenberg, Betzingen, Neuhengstett, Magstadt, der SG Aidlingen-Ehningen sowie der JSG Ammer-Gäu am Start. Bei den Mädels war der Nachwuchs aus Mössingen, Leonberg und der HSG Stuttgart/Metzingen zu Gast.
Die Volksbanken Raiffeisenbanken in Württemberg haben das Konzept der VR-Talentiade im Jahre 2001 zusammen mit den Sportfachverbänden der Sportarten Fußball, Handball, Leichtathletik, Ski, Tennis und Turnen aufgestellt. Im Jahr 2009 stieß dann noch die Sportart Golf hinzu. Seit 2010 finden die VR-Talentiade-Veranstaltungen in ganz Baden-Württemberg statt.
Im bereits 24. Jahr der Kooperation begann die Veranstaltungsreihe nun mit der ersten Runde der VR-Talentiade-Sichtung. In jeder E-Jugend-Staffel der acht HVW-Bezirke ist immer ein Spieltag gleichzeitig auch eine VR-Talentiade-Veranstaltung. So auch am vergangenen Sonntag in der Bächlenhalle.
Alle Teilnehmer des Talenttages in Nagold erhielten bei der Siegerehrung Geschenke und Urkunden überreicht und hatten die Chance sich für die zweite Runde – dem Bezirksentscheid - zu qualifizieren. Vor allem aber hatten sie wieder großen Spaß an diesem spannenden Handballspieltag.
Nach dieser zweiten Runde findet dann jedes Jahr am 3. Oktober die letzte Runde, der Verbandsentscheid, statt. Daran dürfen aus den acht Handballbezirken jeweils zehn Kinder teilnehmen.
Jede Sportart führt diese Wettbewerbsstufe an einem zentralen Ort in Baden-Württemberg durch. Die zwölf besten Sportler des jeweiligen Sportverbandes werden in das VR-Talentiade-Team berufen und machen bei den VR-Talentiade-Team-Tagen mit. Das Team darf die große Welt des Sports beim Training mit Stars oder bei einem internationalen Sportevent.
Es läuft bei den Handballern des VfL Nagold. Abteilungsleiterin Jessica Günther hatte eine entspannte Abteilungsversammlung zu leiten. Seit sechs Jahren nun ist sie die Chefin im Ring: Jessica Günther. „So einfach und schön war‘s noch nie“, gab sie schon den positiven Grundtenor für ihren Rückblick vor. „Es läuft einfach alles!“ Dieses „Alles“ ist gehörig viel. Doch auch das läuft: Viele ehrenamtliche Unterstützer gibt es, die die zweitgrößte Abteilung des VfL Nagold mit Leben füllen. „Extrem gut eingespielt“ habe sich auch das Team des Abteilungsausschusses. Die Arbeit ist gut verteilt – auch auf Schultern außerhalb des Ausschusses. „Wir haben viele zusätzliche Helfer“, bedankte sich Günther.
Und dann kann es eben auch sportlich gut laufen. Das Highlight nicht nur für die Abteilungschefin: Der Aufstieg der Handballerinnen in die Verbandsliga. „Hätte mir das jemand vor sechs Jahren gesagt, dem hätte ich den Vogel gezeigt.“ Auch der Umbau im Männerteam kommt voran. Alte Hasen und junge Wilde stehen da gemeinsam auf dem Feld. Angesichts des „extrem starken Talentpools“, das der VfL im Jugend-Bereich habe, geht die Abteilungsleiterin davon aus, dass in ein, zwei Jahren auch hier der sportliche Erfolg hinzukommt. Von spürbarer Begeisterung berichtete Jessica Günther – zum Beispiel auch bei den sehr gestiegenen Zuschauerzahlen – 200 bis 300 Zuschauer sind mittlerweile bei den Spieltagen in der Halle. Und die Stimmung ist prächtig. Die gewachsene Begeisterung sei in allen Bereichen spürbar. „Da sind wir sehr stolz drauf!“
Erfolg ist letztlich auch messbar. Zum Beispiel bei den Mitgliederzahlen. Diese haben sich bei den Handballern in zwei Jahren von knapp unter 200 auf 250 erhöht. Davon wusste denn auch Jugendleiterin Alena Wolf zu berichten. Auch sie blickte auf die vergangenen zwei Jahre zurück. In der Saison 21/22 konnten nur fünf Jugendteams gemeldet werden, ein Jahr später sieben Jugendteams und zwei Kooperationsteams im weiblichen Jugendbereich mit dem TSV Altensteig. Aktuell ist der VfL bei acht Teams und zwei Kooperations-Mannschaften. „Und wir werden zur Rückrunde sogar noch eine zweite männliche E-Jugend melden“, verkündete Wolf. 50 neue Kinder kamen in zwei Jahren zu den Nagolder Handballern dazu. Alena Wolf: Allein 40 sind es in diesem Jahr!“
Be den Jüngsten ist dieser Zuwachs besonders spürbar. Erstmals hat der VfL wieder Minis und eine F-Jugend. Und statt wie bisher nur mit einer gemischten E-Jugend, ging es diesmal zusätzlich mit einer reinen Mädchenmannschaft an den Start. Hinzu kommt das bereits erwähnte zweite Jungsteam. Aus eins mach drei – es läuft eben wirklich.
Und zum Glück gilt das auch bei der Trainer- und Betreuer-Suche. Hier zeigte sich Alena Wolf dankbar, über jeden, der sich bei den Übungseinheiten mit dem Nachwuchs einbringt. Wirklich genug Trainer aber gibt es nie. Es dürfen also noch weitere dazustoßen. Eine Schwachstelle gibt es aber. Trotz des erfolgreichen Frauenteams fehlt der Unterbau. Eine weibliche B- und C-Jugend konnte nur in Zusammenarbeit mit dem TSV Altensteig gemeldet werde. Eine Zusammenarbeit, für die Alena Wolf viel Lob übrighat. Die Teams seien gut zusammengewachsen. Trainiert und gespielt wird in Nagold und in Altensteig. Auch das Trainerteam ist gemischt.
Und irgendwie kommt man dann doch wieder zur Erfolgswelle zurück. Denn natürlich will der VfL auch wieder eigene Mädchenteams melden. Und hier gibt‘s geballte Unterstützung. Ein Jugendausschuss hat sich neu gegründet – in dem neben Jugendlichen selbst unter anderem auch ehemalige Spielerinnen engagiert dabei sind. Erste Ergebnisse der Ausschussarbeit sind Freunde-Trainings und Handball-Aktionstage an unterschiedlichen Schulen in der Region. Doch auch jede Menge weitere Aktivitäten plant der Ausschuss in Zusammenarbeit mit Jugendleiterin Alena Wolf. Diese Woche besuchte man zum Beispiel mit den Kids ein Bundesligaspiel in Göppingen. Auch für die Trainer-Akquise im Jugendbereich will sich der Ausschuss einsetzen. „Gute Trainerinnen und Trainer sind für uns wichtig“, gaben Jugendsprecher Louis Eckhart und Jugendsprecherin Maxie Tietze zu Protokoll.
Finanziell ist bei den Handballern auch alles im Lot. Davon berichtete Noch-Kassiererin Lisa Weiß. Es läuft auch im Sponsoringbereich gut, ebenso die Zusammenarbeit mit dem Hauptverein, und dank des Sportfests des Gesamtvereins im Kleb rückten auch die einzelnen Abteilungen enger zusammen. Zu wählen gab es nicht viel: Jessica Günther bleibt Abteilungsleiterin und übernimmt übergangsweise auch das Amt der Kassiererin von Lisa Weiß. Auch Alena Wolf bleibt der Abteilung als Jugendleiterin erhalten. Die restlichen Posten standen nicht zur Wahl.
Mit dem deutlichen Sieg in ihrem letzten Heimspiel gegen die HSG Owen-Lenningen haben die Nagolder Handballerinnen ein meisterwürdiges Spiel gezeigt. Dass dieser Sieg ihnen aber auch wirklich die Meisterschaft sichern würde, stand erst zwei Stunden später fest – nachdem per WhatsApp durchgefunkt worden war, dass der Mitkonkurrent TB Neuffen in Calw verloren hatte...
Mit der HSG Owen-Lenningen hatte der VfL Nagold einen unangenehmen Gegner zu Gast. Und ein Gegner, den die Nagolderinnen noch nie besiegen konnten. Klar war bereits im Vorfeld: Will der VfL im Meisterschaftsrennen weiter am Ball bleiben, ist ein Sieg gegen die HSG Pflicht.
Und die Nagolderinnen lieferten eines ihrer besten Spiele der Saison ab. „Es war ein wirklich gutes Spiel, ich bin voll zufrieden“, lobte VfL-Coach Markus Renz. Seine Mannschaft setzte die vorgegebene Taktik gegen den abwehrstarken Gegner voll fokussiert um. Unter anderem mit einem Nagolder Abwehrbollwerk und einer starken Torhüterleistung. Vor allem in der ersten Halbzeit hielt die HSG Owen-Lenningen noch dagegen.
Nachdem es mit 11:9 in die Pause ging, legten die Nagolder Frauen in den ersten zehn Minuten einen vorentscheidenden Lauf hin und eilten auf 19:11 davon. In der Folge ließ der VfL nichts mehr anbrennen und bauten den Vorsprung gar noch bis zum 29:18-Sieg aus.
„War ein echt geiles Spiel. Hat mega Spaß gemacht“, lobte danach Coach Renz ungewohnt euphorisch seine Mannschaft. „Da hat einfach viel gepasst.“ Natürlich auch die wieder beeindruckende Kulisse von gut 200 Zuschauern.
Die Frauen feierten den Sieg allerdings noch mit angezogener Handbremse. Denn die Meisterschaft war damit noch nicht in trockenen Tüchern. Kurz nach dem Schlusspfiff in Nagold begann erst das Spiel der SG Hirsau Calw Bad Liebenzell gegen den Mit-Titel-Konkurrenten TB Neuffen. Und recht ungewohnt galt es für die Nagolderinnen dem Kreisrivalen aus Calw die Daumen zu drücken. Dass es keinen Live-Ticker von der Partie aus Calw gab, steigerte die Spannung immens. Bis dann schließlich aus der Frauenkabine des VfL ein lautes Kreischen und Jubeln zu hören war. Per WhatsApp kam die Nachricht herein, dass die SG Hirsau Calw Bad Liebenzell knapp gewonnen hatte. Dem VfL Nagold ist damit der Meistertitel nicht mehr zu nehmen - auch wenn in der Liga für andere Teams noch Spiele anstehen.
„Das war ein gutes Gefühl, als da der Jubel ausbrach“, sagt Markus Renz. Laut „We are the Champions“ singend, jubelnd, und kreischend zogen die Nagolder Handballerinnen aus der Kabine durch den Gang hinauf zum Thekenbereich und den schon sehnsüchtig wartenden applaudierenden Fans. Die Party konnte beginnen.
„Ich bin echt gottfroh, dass wir jetzt keine Relegation spielen müssen und die Mädels Pause haben“, sagte Markus Renz nach dem Bekanntwerden des Titelgewinns. Ein Titel, mit dem in den Reihen des VfL Nagold wohl erst in den letzten Wochen geliebäugelt wurde. Schließlich war das Team mit dem Saisonziel angetreten, die Liga zu halten. Nun geht es sogar eine Liga höher – in die Verbandsliga. Das Nagolder Handball-Abenteuer geht also weiter.
Eine wird dann allerdings fehlen: Iva Buric. Die aus Kroatien stammende junge Rückraumspielerin wird nach erfolgreichen Jahren beim VfL Nagold zurück in ihre Heimat gehen. Nach dem Spiel wurde Iva Buric von ihren Mitspielerinnen vor den 200 Zuschauern gebührend verabschiedet - tränenreich und mit ganz vielen herzlichen Umarmungen.
Es spielten für den VfL Nagold: Julia Völpel und Denisa Ioana Ciornei im Tor, Aileen Hofmann (7), Iva Buric (6), Luisa Eipper (4), Marlen Dengler (3), Alena Wolf (2), Tirza Theurer (2), Sophie Reime (2), Alisa Kübler (1), Janina Koch (1), Luisa Harr (1), Sarah Kunz und Cara Klenk. Zudem gehört Aline Rau zum Meisterteam.
Fotos/Text: Heiko Hofmann (VfL Nagold)
Die männliche C-Jugend des VfL Nagold ist Meister der Bezirkslasse. In einem sportlich anspruchsvollen Finale, ließen die Nagolder Nachwuchshandballer dem TV Großengstingen keine Chance und siegten mit 28:20.
Für ein Jugendspiel war das eine bemerkenswerte, ja unglaubliche Kulisse. Gut 150 Zuschauer waren in die Nagolder Bächlenhalle gekommen, um dem Finalspiel in der Bezirksklasse der C-Jugend beizuwohnen. Darunter auch ein großer und lautstarker Fanblock aus Großengstingen. Und die Fanlager beider Teams gaben alles – ebenso natürlich die Handballer auf dem Feld.
Der VfL Nagold dominierte die Partie von Beginn an. Die von Nikolina Skvorc, Liza Sehl und Marius Haag trainierten Jungs erwischten einen Traumstart. Trotz der Nervosität und der ungewohnt lautstarken Kulisse setzte sich der VfL innerhalb der ersten drei Minuten auf 4:0 ab. Der TV Großengstingen kam dann zwar besser ins Spiel. Doch letztlich liefen die Jungs permanent einer Nagolder Führung hinterher. Und immer dann, wenn die Gäste versuchten, ein Zeichen zu setzen, reagierte der VfL eiskalt.
Näher als auf zwei Tore ließen die Nagolder den Gegner nie herankommen. Zur Pause hatte Nagold sogar nochmals einen Lauf. Der Lohn: Mit 15:9 ging es in die Umkleidekabinen zur Halbzeitansprache.
Nach der Pause erwischte der TV Großengstingen den besseren Start, kam in den ersten Anfangsminuten bis auf 16:13 an die Nagolder heran. Dann legte der VfL wieder los, ließ sich nicht beirren und spielte nun abermals ganz wie ein Meisterteam auf. Der Vorsprung wuchs wieder an, auf letztlich deutliche 28:20 Tore.
Bei der anschließenden Wimpelübergabe wurden beide Teams von den Fanlagern bejubelt. Verdientermaßen natürlich. Schließlich mussten sich der VfL Nagold und der TV Großengstingen im Vorfeld in ihren jeweiligen Staffeln erst durchsetzen. Dort mussten insgesamt jeweils 15 Spiele absolviert werden mussten.
Als Staffelmeister trafen dann der TV Großengstingen und der VfL Nagold in dem eigens angesetzten Finalspiel aufeinander. Ein toller Rahmen war das, gerade auch für ein Jugendspiel - ein echtes Erlebnis für die Jungs, in solch einer vollen und lauten Halle zu spielen.
Es spielten im Finale für den VfL Nagold: Frederik Digel (9), Tobias Eßlinger (5), Mateo Lasovic (4), Marin Cosic (3), Mads Serwaty (2), Eddie Hamann (2), Vincent Johann Glöggler (2), Luis Tschackert (1), Max Sindlinger, Moritz Schmid (im Tor), Fabian Kopp, Paul Herrmann, Elias Elter und Felix Daschner (im Tor). Im Verlauf der Saison war außerdem Jari Aldinger im Einsatz.
Fotos/Text: Heiko Hofmann (VfL Nagold)